Gendersensibilität

Frauen werden in Deutschland in vielen Bereichen der Gesellschaft noch immer benachteiligt. Dies zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt. Zugewanderte Frauen können sogar eine mehrdimensionale Benachteiligung erfahren: aufgrund ihres Geschlechts und ihres Migrationshintergrundes.
Häufig spielen dabei traditionelle Vorstellungen eine Rolle, zum Beispiel darüber, welche Berufe für Frauen geeignet sind und welche Aufgaben sie in der Familie übernehmen sollten– etwa die Kinderbetreuung und Pflege älterer Menschen. Zugewanderte Frauen werden aber mitunter auch erst in Deutschland mit bestimmten Rollenerwartungen konfrontiert. Oft stehen sie außerdem vor dem Problem, dass bestimmte Integrationsangebote wie beispielsweise Sprachförderung für sie kaum zugänglich sind. So können sie entweder aufgrund privater Verpflichtungen die benötigte Flexibilität nicht mitbringen oder sie haben als Ehepartnerinnen im Rahmen von Familiennachzug nur eingeschränkten Zugang zu Integrationsmaßnahmen. 
Wegen gesellschaftlicher Vorurteile werden die Fähigkeiten und Leistungen von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund oft erheblich unterschätzt. Dies hat zufolge, dass ihr Potenzial auf dem Arbeitsmarkt nicht ausgeschöpft wird. Gendersensible Haltungen von Migrations- und Berufsberater:innen, Personaler:innen und Arbeitgeber:innen können dazu beitragen, Vorurteilen und somit Benachteiligungen und Ausgrenzungen aktiv entgegenzuwirken.
Nicht nur Frauen sind aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. Männer, insbesondere homosexuelle und transgeschlechtliche Personen, erleben ebenfalls Stereotypisierung und Diskriminierung, die für sie die Arbeitsmarktintegration erschweren können. Daher ist es wichtig, im Themenfeld Geschlecht, Zuwanderung und Arbeitsmarkt auch auf die mehrfache Benachteiligung von homosexuellen und transgeschlechtlichen Zugewanderten einzugehen. Sie sind mit speziellen Herausforderungen konfrontiert, die wahrgenommen werden müssen, damit ihnen entgegengewirkt werden kann.

Auf diese Aspekte eines geschlechtergerechten Miteinanders im Arbeitsleben gehen die folgenden Praxishilfen, Fachtexte, Beratungsstellen und Angebote in Sachsen-Anhalt ein. Die hier vorgestellten Handreichungen und Anlaufstellen richten sich sowohl an Berater:innen in der Berufsberatung und Begleitung von Zugewanderten, als auch an Personaler:innen und Arbeitgeber:innen, die Personen mit Migrationshintergrund einstellen.
Bisher gibt es nur wenig frei verfügbare Handreichungen, die die drei Dimensionen Geschlecht, Zuwanderung und Arbeitsmarkt einbeziehen. Daher finden Sie auf dieser Seite auch Publikationen, die sich nur mit den Dimensionen Geschlecht und Arbeitsmarkt beschäftigen und gleichermaßen für Personen mit und ohne Migrationshintergrund relevant sind.