Praxishilfen zur Antidiskriminierung am Arbeitsplatz

Antidiskriminierung
Fragen und Antworten zum praktischen Umgang mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz im Betrieb finden Sie auf der Seite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes stellt auch einen umfangreichen AGG-Wegweiser und das Video „Das AGG erklärt“ zur Verfügung.

Diskriminierung in der Personalrekrutierung
Der „Leitfaden für Arbeitgeber: Anonymisierte Bewerbungsverfahren“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bietet Arbeitgeber:innen und Personaler:innen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um anonymisierte Bewerbungsverfahren umzusetzen.
Zielgruppe: Arbeitgeber:innen, Personalverantwortliche, Mitarbeitende in leitenden Funktionen

Wie machen sich anonymisierte Bewerbungsverfahren in der Praxis? Das Antidiskriminierungsbüro Köln nimmt im Bericht „Das anonymisierte Bewerbungsverfahren bei kleinen Vereinen im Praxistest“ die Perspektive eines gemeinnützigen Vereins ein und prüft das anonymisierte Bewerbungsverfahren auf seine Praxistauglichkeit. Der Bericht führt die Leser:innen durch alle Phasen der Umsetzung: von Vorüberlegungen über die Anwendung bis hin zur Bewertung der Ergebnisse nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens.
Zielgruppe: Arbeitgeber:innen, Personalverantwortliche, für kleinere gemeinnützige Vereine besonders interessant

Vorurteile in der Belegschaft entkräften
Ein Gespräch mit Mitarbeitenden oder Kolleg:innen, um auf Vorurteile aufmerksam zu machen, kann durchaus heikel sein. Der Leitfaden „Vorurteile im Betrieb“ des RKW Kompetenzzentrums ist insbesondere für Arbeitgeber:innen, Personalverantwortliche und Gruppenleiter:innen interessant, die Argumentationsstrategien für Gespräche mit Mitarbeitenden nutzen möchten, ohne ihr Gegenüber bloßzustellen. Er bietet Anregungen, Gegenfragen und Beispiele für das konkrete Gespräch. Zudem informiert er über Begriffe, Zahlen und Fakten, um sich auf mögliche Argumente des Gesprächspartners vorzubereiten und besser reagieren zu können.
Zielgruppe: Arbeitgeber:innen, Personalverantwortliche, Mitarbeitende in leitenden Positionen

Für alle, die sich speziell gegen Vorurteile gegenüber geflüchteten Kolleg:innen aktiv engagieren wollen, hat der Verein „Mach’ meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ eine Handreichung herausgegeben. Die Broschüre „Flüchtlinge schützen – Rassismus entgegentreten. Handreichung für Aktive in der Arbeitswelt“ informiert über rechtliche Hintergründe und klärt über die Argumentationslogiken rechter und rechtspopulistischer Bewegungen auf.
Zielgruppe: Angestellte, Arbeitergeber:innen, Personalverantwortliche, Berater:innen, Betriebsräte

Auch die Gewerkschaft Verdi bietet auf der Website aktiv-gegen-diskriminierung.info Gegenargumente für typische Vorbehalte gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund. Die Argumente sind nicht nur für den Arbeitsalltag hilfreich, sondern richten sich allgemein an engagierte Personen, die verbreiteten Vorbehalten gegenüber Zugewanderten entgegentreten wollen.
Zielgruppe: alle

Diskriminierung entgegenwirken
Hintergrundinformationen speziell für Geflüchtete und Neuzugewanderte zu Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Religion – allgemein und speziell am Arbeitsplatz – bietet die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in der Broschüre „Diskriminierungsschutz in Deutschland. Ein Ratgeber für Geflüchtete und Neuzugewanderte“. Die Publikation ist in zehn Sprachen erhältlich.

Wenn Diskriminierung am Arbeitsplatz auftritt, zählen Betriebsräte zu den ersten Anlaufstellen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet Unternehmen, eine innerbetriebliche Beschwerdestelle einzurichten, an die sich Mitarbeitende im Bedarfsfall wenden können. Das IQ Netzwerk Bremen hat den Leitfaden „Diskriminierung und Belästigung im Betrieb entgegentreten! Handreichungen zu Innerbetrieblichen Beschwerdestellen gemäß des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes & weitere Materialien“ veröffentlicht, der Unternehmen die Umsetzungsschritte zur Einrichtung einer Innerbetrieblichen Beschwerdestelle aufzeigt.
Zielgruppe: Unternehmer:innen, Betriebsräte

Die Phase der Ausbildung prägt das weitere soziale Miteinander in der Arbeitswelt in hohem Maße. Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) entwickelte in Zusammenarbeit mit Praktikern der beruflichen Bildung den Methodenkoffer „Vielfalt in der Ausbildung“. Dieser bietet Lehrenden und Ausbilder:innen eine Vielzahl von Methoden, um mit jungen Erwachsenen Diskriminierungsformen wie Rassismus und Sexismus zu thematisieren.
Zielgruppe: Berufsbildungspersonal (Fachberater:innen der Oberstufenzentren (OSZ), Lehrende und Ausbilder:innen), Beteiligte an der Professionalisierung des Berufsbildungspersonals (auch Personalabteilungen, Betriebsräte, Geschäftsführer:innen, Kammern, Gewerkschaften und Unternehmensverbände)

Betroffene von Diskriminierung leiden nicht selten im Stillen oder suchen Ursachen für ihr Unbehagen bei sich selbst. Der Basis und Woge e.V. hat ein Jahr nach Inkrafttreten des AGG die Handreichung „Diskriminierung erkennen und handeln!“ veröffentlicht. Sie wendet sich an Beratungsstellen und Migrant:innenorganisationen. Die Broschüre bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten und Hintergrundinformationen, um für Erscheinungsformen von Diskriminierung zu sensibilisieren und schnell und kompetent helfen zu können.
Zielgruppe: Beratende, Migrant:innenorganisationen