Vorurteile und Diskriminierung: Begriffe und Definitionen

Vorurteile sind Einstellungen gegenüber Personen oder Personengruppen, die mit negativen Bewertungen verknüpft sind. Dabei werden bestimmte Merkmale (tatsächliche oder angebliche) herausgegriffen und als typisch für diese Personengruppe erachtet. Vorurteile beruhen also auf Verallgemeinerungen und sind gleichzeitig abwertend.
Beispiele für Vorurteile können etwa sein:

  • „Migrant:innen sind ungebildet.“
  • „Frauen sind keine guten Chefs.“
  • „Väter können sich nicht so gut um Kinder kümmern wie Mütter.“

Meist beziehen sie sich auf folgende Merkmale einer Person:

  • Geschlecht
  • Alter
  • Religion
  • politische Meinung
  • Erscheinungsbild
  • Bildungsstand
  • Herkunft einer Person

Vorurteile können zudem Einfluss darauf haben, wie man sich anderen gegenüber verhält. Sie können die gedankliche Basis für diskriminierendes Verhalten sein (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2012).

Diskriminierung ist die Benachteiligung einer Gruppe von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale wie Herkunft, Sprache, Erscheinungsbild, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Kultur oder Bildungsstand (vgl. Faktensammlung Diskriminierung der Bertelsmann Stiftung, 2018).

Diskriminierungen können dabei auf unterschiedliche Weise auftreten:

  • Diskriminierung kann offen erfolgen und damit von den Beteiligten wahrgenommen werden, z.B. wenn in betriebsinternen Absprachen und Gesprächen bestimmten Mitarbeitenden wertvolle Fähigkeiten explizit abgesprochen werden („Der kann das nicht, weil er Migrant ist.“).
  • Diskriminierung kann aber auch verdeckt auftreten, z.B. wenn Kolleg:innen gemieden werden, weil sie eine andere Herkunft oder Religion haben.
  • Diskriminierung kann zudem strukturell sein, z.B. wenn Bewerber:innen mit deutsch klingenden Namen bei gleicher Qualifikation regelmäßig gegenüber Bewerber:innen mit „fremd“ klingenden Namen bevorzugt werden.

(Quelle: Faktensammlung Diskriminierung der Bertelsmann Stiftung 2018)

Betroffene leiden nachweislich unter Diskriminierung. Sie können ihre Fähigkeiten nicht zeigen und fühlen sich nicht wertgeschätzt. Eine fehlende Anerkennung kann dabei nicht selten auch zu geringem Selbstwertgefühl der Betroffenen führen.